Geschichte

Geschichte der Daig-Apotheke

Im Jahr 1888 hat der Kronacher Apotheker Josef Daig die Daig-Apotheke im Roßmarkt-Eck als Dritte Apotheke Ambergs gegründet. Die Räume beherbergten schon seit 1876 eine Apotheke, für die Vorgänger Ströll und Happ war Amberg allerdings nur eine Zwischenstation.
Das Apothekenhaus hat eine reiche Geschichte. Die ersten Aufzeichnungen findet man aus dem Jahr 1602. Etliche Handwerksbetriebe wie Kupferschmiede, Buchdruckerei aber auch Bürgermeister wohnten und arbeiteten hier. 1836 Kaufte Braumeister Kölbl das Anwesen und errichtete im hinteren Gebäude Pferde- und Schweineställe. Auffallend ist die Figur des kl. Florian am Hauseck. Für Apotheker Ströll waren 1875 erst einige Umbaumaßnahmen nötig, um aus dem Haus eine Apotheke mit Verkaufs- und Lagerräumen zu machen.
Jede der drei Apotheken in Amberg hatte zur damaligen Zeit Montag bis Sonntag offen und in der Nacht waren sie ebenso besetzt. Das änderte sich erst 1907, als die Stadt erlaubte, dass jeweils eine Apotheke an Sonntagnachmittag schließen durfte. Erst ab 1914 wurde auch die Dienstbereitschaft über Nacht auf 2 Apotheken im Wechsel umgestellt.
Der Alltag in der Apotheke war damals geprägt von vielen Eigenherstelluingen wie Tropfen, Pillen, Salben oder Weinen. In alten Büchern findet man, dass täglich bis zu 22 Medikamente nach ärztlichen Anweisungen hergestellt wurden.
Josef Daig und die Amberger Kaufmannstochter Karolina Ziegler hatten vier Kinder, Sohn Eugen (geb. 1893) schlug auch die Apothekerlaufbahn ein und arbeitete, unterbrochen durch den Kriegseinsatz schon fleißig mit.
Josef Daig starb 1923 und Eugen Daig übernahm die elterliche Apotheke. In den nächsten sechs Jahren modernisierte er das Apothekenhaus. Endlich gab es jetzt Bad und Spültoilette. Außerdem wurde die Inneneinrichtung erneuert und die Schaufenster vergrößert.
Eugen Daig heiratete 1929 die Apothekerstochter Johanna Trapmann aus Linnich/Rheinland. 1932 kan Sohn Eugen auf die Welt. Eine schwierige Zeit folgte ab 1933. Die Familie bekam aufgrund ihrer Katholischen Überzeugung immer wieder Druck von der Partei. Eugen Daig sen. wurde nicht eingezogen, er versorgte, so gut es ging, die Bevölkerung. Sein Steckenpferd waren die Tierarzneimittel. Er gab sogar eine kleines Heft heraus, das sich mit Tierkrankheiten und deren Behandlung beschäftigte.
Sein Sohn Eugen übernahm 1964 die Apotheke. Mit seiner Frau, der Apothekerin Annemarie verwirklichten sie einen großen Umbau. Die kompletten Apothekenräume bis hin zum Innenhof wurden um ca. 40 cm gesenkt, um den Eingang kundenfreundlicher zu gestalten. Reichlich Arbeit gab es damals im Herstellungslabor. Neben der jetzt noch bekannten FAMU-Salbe stellten sie auch eine Reihe von Eigenpräparaten her. In der Zwischenzeit wachsen zwei Töchter Anneliese und Rosemarie heran. Die Ältere studiert Pharmazie und übernimmt am 1. Februar 1990. Eine komplette Neugestaltung des Kundenbereichs folgt 1993 und führt zum heutigen Aussehen. Ein neuer separater Raum für diskrete Beratung steht den Kunden jetzt zur Verfügung.